Elsdorf am See – Spinnerei, Wagnis oder Perspektive? (24.8.2009)

RWE Power will im Jahr 2010 den Antrag für den dritten Rahmenbetriebsplan beim Bergamt stellen. In diesem Plan wird auch festgelegt, was mit dem Loch geschieht, das der Tagebau Hambach hinterlassen wird. Die Pläne sollen vorher – also in den kommenden Monaten – mit der Gemeinde Elsdorf abgestimmt werden.

 

Diese Chance gilt es nach Meinung der FDP Elsdorf zu nutzen. Zurzeit sieht die Planung einen Restsee Hambach vor, von dem Elsdorf aber nichts haben wird. Es wird – mit einer Fläche von etwa 3.800 Hektar – der wahrscheinlich fünftgrößte See Deutschlands werden. Nur Bodensee, Müritz, Chiemsee und Schweriner See sind größer.

 

Heute werden die Weichen für die Zukunft gestellt, auch wenn das Ergebnis vielleicht erst in 50 Jahren zu sehen sein wird. Die FDP Elsdorf will, dass die Gemeinde nachfolgenden Generationen nicht vor allem Schulden hinterlässt, sondern Perspektiven eröffnet.

 

So war bereits im März dieses Jahres eine FDP-Anzeige mit dem Slogan „Fünfzig Jahre Dreck!!! Als Lohn der See weit weg?? Nicht mit uns!“ zu lesen.

 

Dazu Ratsmitglied Alexander Houben:„Elsdorf am See wäre nicht nur eine Entschädigung für die Begleiterscheinungen des Tagebaus – wie Lärm, Staub und andere Beeinträchtigungen unserer Lebensqualität –, sondern auch eine Chance für die Zukunft.“

 

Die FDP tritt dafür ein, dass der geplante Restsee so gestaltet wird, dass Elsdorf künftig an diesem See liegt. Dabei ist es für die FDP selbstverständlich, dass die Ufer optimal befestigt werden. „In den Niederlanden werden vielfältige Möglichkeiten der Bebauung und Nutzung bis an die Wasserkante verwirklicht und zeigen eine Lebensqualität, die auch in Elsdorf anzustreben ist“, so Hermann-Josef Scholl, Mitglied im Ausschuss für Bau und Planung.

 

Diese Option würde nach Überzeugung der FDP bereits heute die Attraktivität Elsdorfs als Wohnort und als Wirtschaftsstandort deutlich erhöhen und zukünftig ein großes Potenzial für den Tourismus darstellen.

 

„Elsdorf am See hätte gute Chancen, nicht nur Naherholungsgebiet, sondern auch Urlaubsort zu werden“, meint Houben weiter.